Neben Kohle waren Fässer mit Bier und Wein unter den ersten per Bahn transportierten Gütern überhaupt. Dazu befestigte man zunächst einfach große Holzfässer auf kleinen Wagengestellen. Die sorgten für eine gleichbleibende Qualität des Weines während der Fahrt. Da sie jedoch aufwendig im Unterhalt und gefährdet für unbefugte Entleerungen waren, wurden sie spätestens Ende der 1950er gegen Stahlkessel ausgetauscht. Dadurch wurde das Aussehen der Wagen ziemlich vereinheitlicht. Bei den Holzkesseln gab es kaum zwei Wagen, die identisch aussahen. Unsere Modelle nach einem Vorbild der Jahrhundertwende orientieren sich an einer Originalzeichnung des Waggonbauers De Dietrich. Mit ihrem 3,0m kurzen Achsstand zeigen sie eine relativ einheitliches Bild. Bis 1938 besaßen die Wagen Aufschriften der großen "résaux" (Private bzw. staatliche Bahngesellschaften), danach die der SNCF.
Für alle Kesselwagen-Modelle auf dieser Seite gilt:
- Fahrwerk aus Metallspritzguss, Achshalter aus Messing, gedrehte Messinglager
- Kunststoffaufbau mit Metall- und Resin-Teilen
- fein gestalteter mehrteiliger Aufbau, Leiter- und Domanordnung vorbildentsprechend
- unterschiedliche Wagennummern
- Kurzkupplung
- Radsätze mit niedrigem Spurkranz (0,9mm), 23,8mm Spitzenlänge
Der Wein wurde und wird in Frankreich zwar hauptsächlich im Süden produziert, aber die Wagen waren im ganzen Land im Einsatz, und ihre Eigentümer über ganz Frankreich verteilt. Die "Compagnie des Wagons réservoirs" hatte ihren Sitz in Paris, die Wagen waren bei der NORD-Eisenbahn registriert.
A. Schulé war ein sehr bekannter Einsteller von Weinfasswagen. Diese beiden Wagen sind bei der "EST" (Ostbahn) registriert.
Unbestätigten Vermutungen zufolge sollen Wagen für Rotwein dunkelbraun, die für Weißwein hellgrau gewesen sein.
Joseph Imbert hatte seinen Firmensitz im schönen Montpellier. Die Wagen sind dementsprechend bei der großen PLM (Paris-Lyon-Mittelmeer) Eisenbahngesellschaft registriert.
Die Gebrüder Cés ("Cés Frères") hatten ebenfalls eine große Weinspedition und residierten im Westen des Landes. Entsprechend sind die Wagen bei der ETAT, der ursprünglichen Staats-Bahn eingeschrieben. Sie haben bereits die Speichenräder gegen Scheibenradsätze eingetauscht.
Francois Guy, einer der ganz großen Weinversender, hatte sogar noch zu SNCF-Zeiten in den 1950er Weinfasswagen. Sie besitzen noch immer das Anschriftenfeld auf der rechten Seite, wie es vor dem Krieg üblich war. Die Anschriften selbst sind rudimentär und offensichtlich nicht auf eine lange weitere Nutzung der Wagen ausgerichtet. Der Umbau in Stahlkesselwagen war wohl absehbar.
Passend zu 4501 zeigt sich hier die Variante mit zwei kleineren Weinkesseln. Sie waren einfacher zu handhaben und man konnte verschiedene Weine mit einer Fuhre transportieren. Dieser Set ist für die Compagnie des Wagons Réservoirs unterwegs und bei der NORD-Bahn registriert.
Auch im Elsaß waren Weinfasswagen registriert. Joanny Girard war hier ein bedeutender Transporteur. Auch heute noch wird Wein aus Frankreich für den deutschen Markt im Elsaß abgefüllt.
In edlem Grau präsentieren sich die Wagen der P.O. (Paris-Orleans-Eisenbahn) vom Einsteller Chanterelle aus dem legendären Weinhändlerviertel Bercy in Paris. Einst war dieses Viertel ein Umschlageplatz für Wein und Spirituosen aller Art. Heute befinden sich in einem Teil der alten Lagerhallen Geschäfte und Boutiquen, die meisten jedoch mussten einem Stadion mit Park und weiteren Neubauten weichen. Anfang der 1980er Jahre war es vorbei.
Der Wein wurde und wird in Frankreich zwar hauptsächlich im Süden produziert, aber die Wagen waren im ganzen Land im Einsatz, und ihre Eigentümer über ganz Frankreich verteilt. Die "Compagnie des Wagons réservoirs" hatte ihren Sitz in Paris, die Wagen waren bei der NORD-Eisenbahn registriert.
Die Wagen von Antonin Lalande wurden offensichtlich vor dem 20. Januar 1928 beschriftet, denn hier heißt der Heimatort noch "Cette". Die südfranzösische Stadt wird seitdem nämlich "Sète" geschrieben. Die Wagen sind also in der frühen Epoche II angesiedelt und bei der MIDI-Eisenbahn registriert.
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